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Description
Die anhaltende Pr senz von Engeln in der Moderne wurde oft auf ein gesteigertes Trostbed rfnis zur ckgef hrt. Die Engelsfigur ist aber nicht blo statisches berbleibsel einer verlorenen Glaubensgewissheit. Vielmehr steht sie in einer produktiven Beziehung zu zentralen geschichtsphilosophischen, politischen und medien sthetischen Fragen der Zeit. Die vorliegende Studie geht den Zusammenh ngen zwischen Engelsfigur und Moderne-Diskurs entlang eines Spannungsbogens nach, der von Reflexionen eines metaphysischen Exils Anfang des 20. Jahrhunderts ber die Zuspitzung existentieller Bedrohung im Ersten und Zweiten Weltkrieg bis zum Undarstellbarkeitstopos des Holocaust verl uft. Dabei wird deutlich, dass der Engel auf vielfache Weise als Verursacher und gleichzeitig als zukunftsgerichteter berwinder moderner Formen des Exils auftritt - als Figur, die geschichtsphilosophische Br che herbeif hrt und individualbiographische Traumata sichtbar macht; die die moderne Deformation des Menschen illustriert und wahlweise zu heilen oder voranzutreiben versucht; und die schlie lich neue politische Ordnungen entwirft und sie als sthetische Metalepse bereits in der Exilgegenwart veranschaulic.